Film: 6 Jahre, 7 Monate und 16 Tage – Die Morde des NSU
Nachgespräch mit Heval Demirdöğen und Sophie PüschelDokumentarfilm von Sobo Swobodnik
Dokumentarfilmmusikpreis 2017
Ca. 76 Minuten
In »6 Jahre, 7 Monate und 16 Tage«, dem Zeitraum in dem der »Nationalsozialistische Untergrund« zehn Morde gegenüber Migranten und einer deutschen Polizistin verübt haben, nähert sich der Regisseur essayistisch in lyrischem Schwarz-weiß dieser unvergleichlichen rechtsextremistischen Mordserie ausschließlich mit Bildern der zehn Tatorte in einer visuellen kardiographischen Vermessung. Die Orte als stumme Zeugen der Anklage, der Reflexion und Erinnerung. Diese Bilder werden ergänzt von einer Textcollage, bestehend aus Zeitungsmeldungen, Ermittlungsprotokollen, Prozessaussagen, den Statements von Hinterbliebenen und Fachleuten – gelesen von Schauspielern des Berliner Ensembles – die wiederum eingebettet werden in eine Musik-Ton-Komposition des Berliner Musikers Elias Gottstein. Die Orte treten in den Dialog mit den Stimmen der Hinterbliebenen, der Ermittlungsbehörden, der Presse und finden ihren Widerhall in einem tonalen und musikalischen Reflexionsraum.
Im Anschluss findet ein Nachgespräch mit dem Rechtsextremismus-Experten Heval Demirdöğen und der Dramaturgin Sophie Püschel statt.
Heval Demirdöğen arbeitet bei der Fachstelle mobirex – Monitoring | Bildung | Information zur extremen Rechten und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in Baden-Württemberg. Sein Arbeitsschwerpunkt ist die Analysen zu extrem rechten Erscheinungsformen sowie das Monitoring extrem rechter Aktivitäten.
Deutschlandfunk Kultur
Swobodnik schafft ein beeindruckendes Mahnmal, gewidmet den Opfern und ihren Angehörigen.