Angst vor dem Fremden
Ein musikalisch-literarischer Abend von Sarah Finkel und Lucas JansonHoyerswerda 1991. Mölln 1992. Solingen 1993. Wir hatten ein Problem.
Halle 2019. Hanau 2020. Wir haben ein Problem.
Es ist eine unaufgearbeitete Geschichte rechtsextremen Denkens und rechtsmotivierter Gewalt in Ost- und Westdeutschland, die uns bis heute verfolgt. Der Rechtspopulismus rückt merklich in die Mitte der Gesellschaft und mit ihm werden Fremdenhass und Antisemitismus wieder salonfähig.
Was können wir gegen unsere eigene Angst vor dem Fremden, dem Unbekannten tun? Sarah Finkel und Lucas Janson begeben sich an diesem Abend gemeinsam mit dem Pianisten Markus Herzer auf eine Forschungsreise ins Ungewisse. In Monologen und Liedern fragen sie nach dem Ursprung von Vorurteilen und Rassismus, loten die Widersprüche der eigenen Identität aus, spielen mit dem Perspektivwechsel und geben den Opfern rechter Gewalt eine Stimme – auf der Suche nach einer Utopie.
Hier ist es unordentlich. Die Unordnung macht mir manchmal Angst. Und damit bin ich nicht allein. Doch wir können die Angst überwinden, gemeinsam. Wenn wir Angst haben, brauchen wir keine tradierten Ordnungen, an die wir uns klammern. Wir brauchen uns.
Şeyda Kurt
Publikumsgespräch im Anschluss an die Vorstellungen mit Sarah Finkel und Lucas Janson.
Die Verwendung von Özlem Özgül Dündars »türken, feuer« erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Rowohlt Theater Verlags.