Rio Reiser: Der Traum ist aus, aber ...

von und mit Peter Schneider

Sänger der Revolte, Schauspieler, Politrocker, Kunsthure, Stimme einer Generation, Romantiker, Gründervater der deutschen Popmusik, Hassprediger, Schlagersänger, Muse, Trinker, bester Rocksänger der Republik, »für den anti-imperialistischen Kampf unbrauchbar« – das alles (und noch viel mehr) war Rio Reiser und doch auch wieder nicht. Einer, der nie seiner Rolle, aber immer sich selbst treu geblieben war. Einer, der mit seinem Alter Ego kämpfte. Ein Künstler mit dem unbedingten Drang zur Bühne. Einer, der dort lebte und starb, um immer wieder aufzuerstehen. Unter Bergen ideologischer Altlasten und dem Verbrauch der popkulturellen Werbemaschinerie. Zwischen ehernem Heldendenkmal und buntem Bravostarschnitt: Wer war dieser Ralph Christian Möbius aus Traunreut in Oberbayern? An diesem Abend wollen wir ihn suchen und entweder finden wir ihn in seiner Musik oder nirgends. Reiser über Reiser: »Ich bin kein Guru, kein Politiker, kann nicht sagen, wo's langgeht. Schwachsinn! Ich erzähle Märchen, Geschichten, Volkslieder.«

Der Leipziger Schauspieler und Musiker Peter Schneider nähert sich auf seine Art einem seiner großen Vorbilder und transformiert die Poesie des unvergessenen Songkünstlers in eine szenische Nachtgestalt voller Schmerz, Herz und Liebe zur Musik. 

 

Peter Schneider, 1975 in Leipzig geboren, absolvierte nach dem Abitur 1995 ein Musikstudium und von 1998-2002 ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« in Leipzig welches er mit Diplom abschloss.
Seitdem ist er vor allem als Schauspieler, aber auch als Musiker, Komponist und musikalischer Leiter an verschiedenen Theatern in Deutschland tätig. Unter anderem arbeitete er an der Volksbühne Berlin, dem HAU Berlin, am Schauspiel Leipzig, Chemnitz, Zittau und Rudolstadt, dem TdjW Leipzig, den Staatstheatern Schwerin, Karlsruhe, den Theatern Heilbronn, Plauen-Zwickau und an den Bühnen der Städte Halle, Gera und Altenburg.
Seit einer intensiven Zusammenarbeit mit Edgar Reitz 2001-2002 (»Heimat 3«) arbeitete Peter Schneider in über 100 Film- und Fernsehproduktionen mit. So spielte er zum Beispiel die Hauptrollen in Philipp Kadelbachs Neuverfilmung von »Nackt unter Wölfen« (Deutscher Fernsehpreis »Bester Fernsehfilm 2015«) oder aber auch in Hans Weingartners hochgelobtem Psychodrama »Die Summe meiner einzelnen Teile«. Für diese wurde Peter Schneider 2012 für den deutschen Filmpreis (LOLA) in der Kategorie »beste darstellerische Leistung männliche Hauptrolle« und 2013 für den Preis der deutschen Filmkritik nominiert. Ebenfalls 2013 erhielt Mareille Kleins Film »Gruppenfoto«, in dem Peter Schneider die Hauptrolle spielt den »Max Ophüls Preis 2013«. 2017 wurden »Die Stille danach« und 2018 »Königin der Nacht« (mit Peter Schneider in den Hauptrollen) für den Grimmepreis nominiert. Unter Beteiligung von Schneider erhielt 2020 der Film »Kids Run« den »Deutschen Schauspielerpreis« für das beste Ensemble und der Improvisationsfilm »Für immer Sommer 90« den Grimmepreis und den deutschen Fernsehpreis 2021. Seit 2021 ist Peter Schneider zusammen mit Peter Kurth Polizeirufkommissar in Halle. 2022 wurde die Folge »Polizeiruf 110 - An der Saale hellem Strande« in der Regie von Thomas Stuber beim Fernsehkrimifestival Wiesbaden als »Bester Film« ausgezeichnet. 2023 erhielt der Kinofilm »Was man von hier aus sehen kann« mit Peter Schneider in einer Hauptrolle den »Hessischen Filmpreis« für das »Beste Ensemble«.
Peter Schneider ist Mitglied der Deutschen- und der Europäischen Filmakademie, der GDBA und im Ensemble Netzwerk.

www.peter-schneider.tv