Madama Butterfly
»Tragedia Giapponese« · Oper in drei Akten von Giacomo PucciniDichtung von Guiseppe Giacosa und Luigi Illica
Gastspiel Staatstheater Meiningen
Nach David Belascos Schauspiel »Madama Butterfly«
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
»Meine Madama Butterfly bleibt, was sie ist. Die empfindungsreichste Oper, die ich je geschrieben habe! Ich werde noch gewinnen …« Ungläubig und trotzig reagierte Giacomo Puccini auf das Uraufführungsdebakel jener Oper, die ihm so viel bedeutete. Das Publikum und die Presse waren am 17. Februar 1904 nicht bereit, sich auf das fremde Sujet und die exotisch anmutenden Klänge einzulassen. Dabei hatte der Meister eine besondere Sorgfalt in die Komposition gelegt, von einer japanischen Schauspielerin den spezifischen Klang und die Intonation der japanischen Frauenstimmen abgenommen und in Musik übersetzt. Und er hatte sich von der Gattin des japanischen Botschafters in die Kultur und Lebensweise ihres Landes einführen und Volkslieder vorsingen lassen. Außerdem hatte sie ihm bestätigt, dass es Schicksale wie das von Cio-Cio-San häufiger in ihrer Heimat gebe. Puccini überarbeitete seine Oper nach dem ersten Ärger noch einmal und durfte erleben, wie sie wenige Wochen nach der Uraufführung in Brescia stürmisch gefeiert wurde und wenig später ihren Siegeszug über die Bühnen der Welt antrat. Bis heute verfehlt die feinsinnige und gefühlsbetonte Musik ihre Wirkung nicht.
Die Geschichte, auf die Puccini übrigens beim Besuch des Theaterstücks »Madama Butterfly« von David Belasco in London aufmerksam wurde, spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Nagasaki. Der amerikanische Marineoffizier Pinkerton hat sich in die wunderschöne Geisha Cio-Cio-San, genannt Butterfly, verliebt. Um bei dem streng behüteten Mädchen zum Ziel seiner Wünsche zu gelangen, geht er eine landesübliche Ehe mit ihr ein, bei der der Mann nach damaligem japanischem Recht jederzeit wieder abspringen kann. Für Pinkerton ist die Beziehung ein exotisches Abenteuer. Die junge Geisha hingegen nimmt sie sehr ernst. Nach wenigen Tagen im Liebesrausch verlässt der Offizier Japan und lässt Butterfly, die ein Kind erwartet, zurück. Drei Jahre ziehen ins Land. Die junge Cio-Cio-San ist sich sicher: Ihr Geliebter wird nach Japan zurückkehren, um ihr und dem gemeinsamen Sohn an seiner Seite ein besseres Leben im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu bieten. Drei Jahre voller Sehnsucht und Hoffnung für Cio-Cio-San. Als Pinkerton zurückkehrt, an seiner Seite seine amerikanische Ehefrau, offenbart sich das falsche Spiel, das er mit Butterfly gespielt hat, und das in einer tödlichen Tragödie endet.