Der Pavillon
(The Gazebo) · von Alec CoppelDeutsch von Mischa Bach
Elliott Nash bringt mindestens fünf Leute pro Woche um die Ecke. Er ist Krimiautor fürs Fernsehen und verdient mit raffinierten Morden seinen Lebensunterhalt. Sein Nachbar Harlow Edison, ein Staatsanwalt, stellt sich ihm für mörderische Trockenübungen zur Verfügung. Er gibt Elliott aber den Rat, dass er lieber bei der Fiktion bleiben solle, weil er ein lausiger Verbrecher wäre. In weniger als zehn Minuten hätte er ihn überführt, amüsiert sich der Staatsanwalt.
Harlow ahnt nicht, dass Elliott tatsächlich für den Ernstfall trainiert. Er und seine Frau Nell, eine berühmte Daily-Soap-Darstellerin, werden erpresst. Dabei ist es finanziell bei den Nashs gerade knapp, weil sie in ihrem viel zu großen Haus über ihre Verhältnisse leben. Zu allem Übel hat Nell jetzt auch noch einen teuren Pavillon für den Garten ersteigert, den sie als Schreibstube für Elliott aufbauen lassen möchte. Der allerdings bringt Elliott auf eine Idee! Er lockt den Erpresser im Dunkeln in sein Haus, erschießt ihn und vergräbt ihn in der Grube für das Fundament des Pavillons. Endlich ist er sein Problem los! Doch dann erhält er die Nachricht, dass ebenjener Mann tot in seiner Wohnung gefunden wurde. Elliott dreht sich der Magen um. Wie kann das sein? Und wer um alles in der Welt liegt mausetot unter seinem Pavillon?
Falsche Fährten, überraschende Wendungen, jede Menge Situationskomik und Charaktere, die den Schauspielern viel Spielfutter geben: Mit »Der Pavillon« aus dem Jahr 1958 gelang dem Australier Alec Coppel ein gleichermaßen spannendes wie humorvolles Katz-und-Maus-Spiel. Das Stück wurde lange am Broadway gespielt und ist Vorlage für den Film »Hasch mich, ich bin der Mörder« mit Louis de Funès. Bekannt wurde Alec Coppel übrigens mit seinem Drehbuch für »Vertigo« von Alfred Hitchcock.
Weitere Informationen zum Stück finden Sie auch in unserem Blog
Uta Reichardt | Ludwigsburger Kreiszeitung | 05. März 2024
Training für die Lachmuskeln an der Heilbronner Komödie: »Der Pavillon« findet das richtige Maß zwischen Slapstick, Situationskomik und Spannung ... Diese Geschichte, die Kerbel mit leichter Hand und sicherem Gespür orchestriert, lässt kein Fettnäpfchen, keine falsche Fährte und keine finessenreiche Finte aus. Dabei überzeugen neben den Hauptrollen auch die Nebencharaktere ... Einen Saal voller Menschen zwei Stunden lang mühelos so gut zu unterhalten, ist große Theaterkunst. Chapeau!