Don Giovanni

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart
Drama Giocoso in zwei Akten · Libretto von Lorenzo Da Ponte
in Zusammenarbeit mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn und der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

 

Der spanische Edelmann Don Giovanni kennt nur ein Vergnügen: Frauen. Ob blond oder brünett, ob jung oder alt — er lässt keine Gelegenheit aus, ihnen nachzustellen und sie zu verführen. Kaum ist dies gelungen, sucht er sich ein neues Opfer. Ist die Dame in festen Händen, wird sein Jagdtrieb erst recht entfacht. Gerade hat er wieder ein Objekt der Begierde im Visier: Donna Anna, die Tochter des Komturs, die aber mit Don Ottavio verlobt ist. Das hält den Frauenjäger nicht davon ab, in ihr Schlafzimmer einzudringen. Donna Anna ruft um Hilfe, ihr Vater eilt herbei und wird im Duell von Don Giovanni getötet, der unerkannt entkommen kann. Don Ottavio und Donna Anna schwören dem Mörder Rache.

Der stürzt sich indes — ganz ungerührt von dem Blut, das an seinen Händen klebt — in neue Abenteuer. Donna Elvira, eine von ihm verlassene Geliebte, die er unverhofft wiedertrifft, stört ihn dabei nur. Don Giovanni überlässt es seinem Diener Leporello, der ein Register aller Eroberungen seines Herrn führt, der Gedemütigten daraus vorzulesen. Er mischt sich unter eine bäuerliche Hochzeitsgesellschaft, denn die schöne Braut Zerlina hat es ihm angetan. Doch bevor Zerlina seinen Verführungskünsten erliegt, geht Elvira dazwischen und warnt sie vor dem Wüstling. Auch Donna Anna und Don Ottavio sind Gäste der Gesellschaft und erkennen den Mörder des Komturs. Dem jedoch gelingt die Flucht. Don Giovanni lässt auch in Bedrängnis nichts anbrennen, amüsiert sich noch mit Leporellos Liebster und brüstet sich vor seinem Diener mit dieser Eroberung − just vor einem Standbild auf dem Friedhof, das zu Ehren des ermordeten Komturs errichtet wurde. Als er den steinernen Mann dann auch noch zum Gastmahl einlädt und damit die Totenruhe stört, hat er den Bogen endgültig überspannt.

Der Don-Juan-Stoff, der auf die alte spanische Volkssage vom lüsternen Wüstling Don Juan Tenorio zurückgeht, hat unzählige Künstler aller Genres inspiriert. Als Wolfgang Amadeus Mozart im Frühjahr 1787 nach dem fulminanten Erfolg von »Figaros Hochzeit« vom Prager Impresario den Auftrag erhielt, eine neue Oper für das Gräflich Nostitzsche Theater zu schreiben, besann Mozart sich auf diesen Stoff. Bereits ein halbes Jahr später, am 29. Oktober 1787, fand die Uraufführung statt und die Legende erzählt, dass die Notenblätter noch tintenfeucht waren, als Musiker und Sänger sie zum Proben bekamen. Bereits die Uraufführung unter dem Dirigat des Komponisten war ein Riesenerfolg. Höhen und Tiefen des menschlichen Seins, Tragik und Komik wussten Mozart und da Ponte aufs Vortrefflichste in diesem Opernkrimi zu vereinen. Die Musik zeichnet psychologisch spannende Charaktere und vereint in ihrer leidenschaftlichen Dramatik Eros und Tod. Richard Wagner nannte »Don Giovanni« ehrfurchtsvoll die »Oper aller Opern« — ein Ruf, der diesem Meisterwerk bis heute vorauseilt.